Toblach und seine Geschichte

Toblach: Sehenswertes & Kultur

Die Besiedelung begann in der Hallstattzeit, die ersten Bewohner dürften Illyrer gewesen sein. Spätere Angaben bekunden die Einverleibung des Tales in das Königreich Norikum, das seinerseits im Jahre 15 v. C. in das römische Reich eingegliedert wurde. Anfang des 7. Jhdt. wurde das Pustertal bajuwarisiert, im 8. Jhdt. wurden vom Benediktinerkloster Innichen aus weitere Ortschaften mit selbständigen Pfarreien gegründet. Toblach wurde erstmals urkundlich im Jahre 827 unter dem Namen "Duplago" erwähnt.

In den napoleonischen Kriegen von 1792 bis 1815 fiel Toblach für kurze Zeit unter die Herrschaft des Königreiches Italien, 1814 kam Tirol wieder unter die Herrschaft Österreichs.
In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts begann sich Toblach als Fremdenverkehrsort zu etablieren. Die Fertigstellung der Südbahnlinie im Jahre 1871 und der Bau des Südbahnhotels sowie der Ruf Toblachs als Luftkurort hat dem Ort einen enormen Aufschwung im Tourismus beschert.

               ToblachToblach

Der Erste Weltkrieg beendete die Glanzzeit Toblachs. Die einheimischen Männer wurden an die Front beordert. Viele Dörfer wurden zerstört und Leid brach über die Bevölkerung im Tal herein. Es wurde ein erbitterter Kampf in den Dolomiten geführt (Kriegsschauplätze wie am Monte Piano und der Sextner Rotwand sind noch heute zu sehen). In den Friedensverhandlungen von St. Germain wurde 1919 Südtirol von Ost- und Nordtirol getrennt und ging an Italien über.

In den Jahren danach versuchte die italienische Regierung, allen voran Ettore Tolomei, das Land zu "italianisieren". Die deutsche Sprache wurde verboten. In den Jahren von 1939 bis 1945 kam es zur "Option", die Südtiroler Bevölkerung konnte sich entscheiden, nach Deutschland auszuwandern oder als Italiener im Land zu bleiben. Viele Einheimische verließen das Land.

Im 2. Weltkrieg zählte Südtirol nicht zu den Kriegsschauplätzen. Die Lage zwischen den Südtirolern und den Italienern spitzte sich weiter zu. Mehrmals wurden Verhandlungen zur Verbesserung des Südtirolproblems, auch gemeinsam mit Österreich, aufgerollt.

Durch den unermüdlichen Kampf und Einsatz der Südtiroler Bevölkerung, die eigenen Traditionen und die deutsche Sprache zu erhalten, konnte im Jahre 1948 das Autonomiestatut zwischen der Region Trentino-Südtirol und der italienischen Regierung unterschrieben werden. In den darauf folgenden Jahren musste dieses zwar noch weiter verbessert werden, doch der Grundstein für eine autonome Provinz war gelegt. Diese Form der Autonomie garantiert heutzutage ein friedliches Zusammenleben der zwei Sprachgruppen und ist einzigartig auf der ganzen Welt.